Erfolgreiche Großübung mehrerer Jugendfeuerwehren in Neuweiler

Am Samstag, 16. Juli 2022 trafen sich die Jugendfeuerwehren aus der Raumschaft Oberes Nagoldtal zur jährlichen gemeinsamen Übung. Diese wurde in diesem Jahr von der Jugendfeuerwehr Neuweiler ausgerichtet. Aus den Kommunen Ebhausen, Nagold, Neuweiler, Rohrdorf und Simmersfeld waren, trotz bestem Freibadwetter, knapp 50 Nachwuchsfeuerwehrleute und 20 Betreuer mit acht Feuerwehrfahrzeugen gekommen.

In einer kurzen Einsatzbesprechung an der Waldschule wurden vom Einsatzleiter einige organisatorische Dinge sowie die Übungsannahme bekannt gegeben. Diese lautete: „Ein Anrufer hat bei der integrierten Rettungsleitstelle telefonisch gemeldet, dass es in der Forchenstraße bei der ehemaligen Schreinerei Rathfelder eine Explosion oder Verpuffung gab und er davor mehrere Jugendliche dort gehört hat. Jetzt sei alles ruhig und es rauche aus der Halle.“

Sofort fuhren die Feuerwehrfahrzeuge im Konvoi mit Blaulicht von der Schule in Richtung Industriegebiet. Wie sich dann herausstellte, handelte es sich bei der Einsatzörtlichkeit um drei direkt aneinander gebaute Industriehallen, von denen eine komplett verraucht war. In unmittelbarer Nähe befand sich eine weitere große Industriehalle, in der rund zehn Omnibusse abgestellt waren und in der sich ebenfalls eine Tankstelle befand. Damit noch nicht genug, lagen auch drei Wohnhäuser im Gefahrenbereich.

Die Besatzung des GWL-2 aus Simmersfeld wurde damit beauftragt, von der Hermann-Löns-Straße in Richtung der verrauchten Halle vorzugehen und nach verletzten Personen zu suchen. Bei der Menschenrettung wurden sie von der Jugendfeuerwehr Ebhausen unterstützt, welche von der Forchenstraße aus zu der verrauchten Halle anfuhr. Die Koordination der beiden zur Menschenrettung eingesetzten ortsfremden Jugendfeuerwehren erfolgte durch einen äußerst ortskundigen Zugführer der Feuerwehr Neuweiler.

Mit ihren übrigen Kräften bauten die Jugendlichen aus Ebhausen mit zwei C-Rohren eine Riegelstellung in westlicher Richtung zum Schutz einer angebauten Halle auf. Dem schlossen sich die Nagolder an, die von ihrem LF 16/12 mit drei C-Rohren den Brandschutz entlang der Südseite der Halle weiter in westlicher Richtung einschließlich den Stirnseiten von zwei Hallen gewährleisteten. Im Anschluss daran befanden sich die Nachwuchsfeuerwehrleute aus Rohrdorf mit ihrem LF 8/6. Sie verhinderten mit weiteren drei C-Rohren ein mögliches Übergreifen des Brandes von der verrauchten Halle auf eine der angebauten Halle auf der einen Seite und der Rückseite der Omnibusgarage mit Tankstelle auf der anderen Seite. Zum Wohnhaus an der Vorderseite der Busgarage wurde die Jugendfeuerwehr Neuweiler mit ihrem LF 10/6 beordert. Von dort sicherten sie den Einfahrtsbereich der Busgarage, die Tankstelle, zwei Wohnhäuser und eine angrenzende Autowerkstatt mit drei C-Rohren und einem B-Rohr. Unterstützt wurden sie vom zweiten Simmersfelder Feuerwehrfahrzeug, welches in der Hermann-Löns-Straße positioniert wurde. Von dem TSF-W aus, wurde mit drei C-Rohren eine Riegelstellung zum Schutz von zwei Wohnhäusern, zwei Garagen und den noch fehlenden Stück zwischen der verrauchten Halle und der Rückseite der Bushalle aufgebaut.

Kaum langsamer als ihre erwachsenen Vorbilder hatte jede Fahrzeugbesatzung mittels Standrohr ihren eigenen Unterflurhydrant in Betrieb genommen und konnte die ihnen zugewiesenen Aufträge mit Feuereifer und großer Disziplin erfüllen. In kürzester Zeit waren fünf verletzte Personen aus der verrauchten Halle gerettet und an den Rettungsdienst übergeben. Das Jugendrotkreuz Neubulach/Neuweiler trug mit fünf verletzt geschminkten Jugendlichen, zwei Betreuern und einem Rot-Kreuz-Einsatzfahrzeug, zum Erfolg der Übung bei.

Nach knapp einer halben Stunde waren alle Personen in Sicherheit, eine Ausbreitung des Brandes erfolgreich verhindert, sämtliche angetroffenen Brandherde gelöscht und auch die betroffene Halle wieder rauchfrei. So konnte vom Einsatzleiter der Befehl gegeben werden:“ Übungsende, Wasser halt, zum Abmarsch fertig!“

Bei der anschließenden Verpflegung mit Roter Wurst im Weckle und gekühlten Getränken im Neuweiler Feuerwehrgerätehaus war in den verschwitzten Gesichtern der Teilnehmer auch deutlich zu sehen, dass sie viel Spaß bei der Übung hatten. Bei dem einen oder anderen Betreuer war der berechtigte Stolz auf das, was seine Zöglinge geleistet hatten, nicht zu übersehen.