Sitzung

Gemeinderatssitzung 24.10.2023

Sitzungstermin:
Di, 24.10.2023
Sitzungsbeginn:
20:00 Uhr
Gremium:
Gemeinderat
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Sitzungsort
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Tagesordnung
TOP 1
Bekanntgabe nichtöffentlich gefasster Beschlüsse
TOP 2
Waldangelegenheiten
2.1 Erlösübersicht Forstwirtschaftsjahr 2022 und 2023 (Stand: 18.09.2023)
2.2 Zahlen zur Waldwirtschaft 2024 (Teilergebnis- und Teilfinanzhaushalt 2024)
2.3 Kultur- und Nutzungsplanung Forstwirtschaftsjahr 2024
2.4 Waldwegeplanung Forstwirtschaftsjahr 2024

TOP 3
Neukalkulation Wassergebühren mit 4. Änderung der Satzung über die Wasserversorgung (WVS)
TOP 4
Änderung der Satzung über die öffentliche Abwasserbeseitigung (Abwassersatzung - AbwS) der Gemeinde Neuweiler
TOP 5
Vergabe Straßenbeleuchtung; Teilsanierung der alten Straßenbeleuchtung auf LED-Technik

TOP 6
Neubau Feuerwehrgerätehaus;
6.1 Vergabe Gewerk ELT-Installation
6.2 Vergabe Gewerk Schwachstrom

TOP 7
Reparatur LF Abteilungen Breitenberg und Oberkollwangen; Planung und Auftragserteilung
TOP 8
Kostenbeteiligung nach §31 Abs. 1 Schulgesetz an der Friedrich-Boysen-Realschule, Altensteig;
Hier: Abschluss einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung

TOP 9
Jahresabschluss 2022 des Eigenbetriebs "Wasser/Energie Neuweiler"
TOP 10
Fragestunde für Zuhörer

Bericht aus dem Gemeinderat

Forsthaushalt beraten

Im siebten Jahr des Forsteinrichtungswerks, dem noch laufenden Jahr 2023, sieht es bei uns im Forst aktuell noch gut aus, so Bürgermeister Martin Buchwald. Dies liegt an den noch guten Holzpreisen im Frühjahr des Jahres. Im weiteren Jahresverlauf sind die Preise zurückgegangen. Von großer Bedeutung sieht er das aktive Engagement bei den Pflanzungen, die längerfristig auch eine Investition in Richtung Mischwald und damit auch in Richtung Zukunft darstellen. Damit reagiert die Gemeinde bereits heute auf die Anforderungen des Klimawandels, was selbstverständlich langfristig zu sehen ist.

Auch vor diesem Hintergrund bezeichnete er es als wichtig, den Wald in Neuweiler mit einer Gesamtfläche von 3.642 Hektar, davon 1.600 Hektar Gemeindewald auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten: „In unserem nachhaltig bewirtschafteten Wald tritt an die Stelle der natürlichen Zersetzung von Holz dessen Nutzung – das ist ein entscheidender Vorteil für den Klimaschutz: Wenn Holz verarbeitet oder zum Bauen verwendet wird, wie wir es zum Beispiel beim neuen Kindergarten in der Gemeinde gemacht haben, verlängert sich die CO2-Speicherwirkung deutlich über die eigentliche Lebensdauer der Bäume hinaus.“

Zudem schlägt die Gemeinde grundsätzlich nur so viel Holz ein wie insgesamt im Gemeindewald jährlich nachwächst. An diesem Grundsatz der Nachhaltigkeit sollten wir uns generell bei unserem Handeln orientieren, so könnte man zum Beispiel die Garantiezeiten aller verkaufen Produkte in Europa verlängern, um die Haltbarkeit und deren Nutzungsdauer zu verlängern, was neben der CO2-Einsparung auch eine bedeutende Menge an Rohstoffen einsparen würde; wir gehen aber lieber den merkwürdigen Weg einer CO2-Bepreisung. Abschließend verwies Bürgermeister Martin Buchwald auf die Tatsache, dass entsprechend den Vorgaben von Bund und Land im Waldbereich Windenergieanlagen entstehen sollen, die ebenfalls einen bedeutenden Beitrag zur Klimaneutralität für unsere Region leisten werden. Hierzu verwies er auf den Vorteil, dass dann die Energie selbst erzeugt wird und nicht über Öl, Gas oder was auch immer im Ausland eingekauft werden muss.

Den Haushalt des kommenden Forstwirtschaftsjahrs erläuterte Jan Heckmann von der Abteilung Forstbetrieb und Jagd beim Landratsamt Calw. Im Vorfeld legte er jedoch die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf den Waldbestand in der Region dar. Bei einer Baumartenverteilung mit rund 38 Prozent Kiefer, 29 Prozent Fichte, 26 Prozent Tanne, 4 Prozent Buche und weiteren rund 3 Prozent verschiedene Laubbaumarten zeigte er die Entwicklung der Nadelbaumarten mit einer negativen Prognose für Fichte und Tanne im Jahr 2100 auf. Vor diesem Hintergrund bestätigte er das Erfordernis von Pflanzungen resistenter Baumarten. Für 2024 sind jeweils 1 Hektar für Kulturvorbereitung wie auch Pflanzungen vorgesehen. Die Kultursicherung wie auch die Jungbestandspflege sind mit jeweils rund 4 Hektar und der Verbissschutz mit rund 12 Hektar in den Plan eingeflossen. Der Einschlag ist mit insgesamt 14.500 Festmetern Holz in der Planung zugrunde gelegt. Hierzu verwies er auch auf das Problem zunehmender Baumstärken, die dann nur noch schwer zu verkaufen sind. Daraus resultieren geplante Einnahmen in Höhe von 988.000 Euro und ein insgesamt deutlich positives Haushaltsergebnis mit rund 275.000 Euro. Der Entwurf des Forsthaushalts wurde einstimmig gebilligt und kann damit in die Haushaltsplanung für das kommende Jahr mit einfließen.