Agenbach

Wappen Agenbach



Agenbach ist seit 1978 ein staatlich anerkannter Erholungsort und mit rund 85 Prozent die am höchsten bewaldete Markung der Gemeinde Neuweiler. Im Ort und den Wohnplätzen Agenbacher Sägemühle und Fischzucht Kleinenztal leben 420 Einwohner. Der Aussichtspunkt Alpenblick (AugenBlick) weist eine Höhe von 770 Metern über der Meereshöhe aus und ist der höchste Punkt der Gemeinde, die Ortschaft selber schmiegt sich im Schnitt etwa 50 Meter tiefer liegend in die Landschaft. An klaren, kalten Tagen sieht man bis zu den Alpen.

Für Wanderer ist Agenbach das ganze Jahr über ein beliebter Ausgangspunkt für kleinere oder ausgedehnte Wandertouren, nicht zuletzt auch zur Fischzucht Kleinenztal mit dem Forellenpark. Der Ort ist durch sein Wintersportangebot und seine Wintersportler weit über die Kreisgrenze hinaus bekannt. Bei guter Schneelage sind die gespurten Loipen - über zehn Kilometer Fronwald- und Waldrandspur sowie rund 15 Kilometer Skifernwanderweg - ein Anziehungsmagnet für Langläufer jeden Alters.

Agenbach mit Aussicht Alpenblick

Blick vom Aussichtspunkt Alpenblick (AugenBlick)

Im 11. oder spätestens 12. Jahrhundert ist der Ort Agenbach wahrscheinlich von den Calwer Grafen gegründet worden, die in jener Zeit auch Stifter des zweiten Hirsauer Klosters nach dem zwischenzeitlichen Untergang des ersten, 250 Jahre zuvor gegründeten, waren. Zum Klosteramt gehörte Agenbach einst. Der Ort hatte aber auch schon früh Beziehungen zum Unteramt Neuweiler der Vorgtsberger, in deren Fautsburg die Bevölkerung samt Vieh und Habseligkeiten in unruhigen Zeiten Sicherheit finden konnte.

Einige Forscher führen ja Orte mit Bach-Endungen bis ins ausgehende fünfte Jahrhundert, die Zeit der Zweiten alemannischen Landnahme, zurück. Aber vor der nach jüngsten Forschungen im Zinsrodel, der Abgabenliste der weltlichen Verwaltung Calws 1423 verzeichneten Erstnennung für Agenbach, lassen sich bisher keine direkten Nachweise über die Existenz des Ortes führen.

Die belegte Besiedelungsgeschichte des Gebiets zwischen Bad Liebenzell und Effringen legt nahe, dass dazu die Calwer Grafen im 11. Jahrhundert die Menschen aus dem Gäu geholt haben. Die Besiedelung des Gebiets ging von Ost nach West vor sich. Nicht ausgeschlossen ist der Gedanke des früheren Agenbacher Lehrers Kurt Neuweiler, dass die Agenbacher vielleicht aus der Gegend um Sulz hierher kamen, wo es einen Wasserlauf namens Agenbach gibt. Die zum Siedeln von den Adeligen gewonnenen Lehensbauern durften Waldhufen einer Größe, die eine Familie ernährte, etwa halb und halb roden und bewirtschaften, hatten dafür verschiedenste Abgabepflichten etwa an Früchten, Tieren und auch Geld an die Herrschaft.

Dem "Sagenhaften" zuzuordnen ist, dass laut Oberamtsbeschreibung von 1860 "auf der Markung Agenbach ... eine Stadt gestanden sein soll". Die drei untergegangenen Dörfer Oberwürtzbach, Igelsloch und Hühnerloch zwischen Agenbach, Würzbach und Oberkollwangen lagen so nahe beieinander, dass sie vielleicht als einheitliche Siedlung erschienen und möglicherweise die in der alten Oberamtsbeschreibung festgehaltene Sage begründet haben. Alle drei Wüstungen gehörten einst zum Unteramt Neuweiler des Amts Calw, wobei Hühnerloch schon im 14. Jahrhundert als Bestandteil von Schmieh zum Unteramt Zavelstein umgegliedert wurde, also nicht allzu lange vor seinem Untergang, der vielleicht als Folge der Pest geschah.

Vielleicht gibt es da einen Zusammenhang mit der Überlieferung, dass Graf Eberhard 1367 auf der Flucht vor den Schleglern von Wildbad nach Zavelstein in Agenbach Unterschlupf gefunden hat. Ein Zusammenhang könnte auch darin bestehen, dass die für das Kleine Enztal bedeutende Flößerei auf der Markung mehrere Floßeinbindestuben - heute noch erkennbar - hinterlassen hat.

Dass der Ort auf der Höhe schon längst auch im Kleinen Enztal "Ableger" hatte, ist ebenfalls nachgewiesen. Von zwei Sägemühlen, der 1860 noch in der Oberamtsbeschreibung genannten "Eisensägemühle", wo in den "Vogel- und Gewässerlehrpfad" eingestiegen werden kann, und der Agenbacher Sägemühle, die 1567 im Lagerbuch des Klosters Hirsau genannt ist und heute noch besteht, ist nur noch letztere vorhanden.

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Agenbach (PDF)