Zwerenberg

Wappen Zwerenberg



Wie jede der sieben Ortschaften der Gemeinde Neuweiler, so hat auch Zwerenberg seine geschichtliche Besonderheiten. Dieses Dorf war zeitweise von drei "Landesgrenzen" berührt. Da war der erwähnte Kleinstaat der "von Gültlingen", dessen äußerstes Gebäude von Gaugenwald direkt am heutigen Grenzweg steht und stand, und dessen alte Grenze den Firmenkomplex des größten Unternehmens in der Gemeinde, der Firma Veyhl, durchschneidet.

Von 16 Lehensgütern waren im 18. Jahrhundert 12 altensteigisch und vier calwisch. Bis 1603, als das gesamte Dorf württembergisch wurde, bedeutete dies unterschiedliche Staatsangehörigkeit der Einwohner: Denn so lange war Altensteig badisch, Calw württembergisch. Dies war der Grund, dass zeitweilig zwei Bürgermeister und zwei Gemeinderäte, die sich in der Verwaltung des Dorfes jährlich abwechselten, hier "regierten", was in einem Staatsvertrag von 1516 geregelt wurde. In jenen Zeiten waren die Grenzen der Länder ja nicht streng, sondern die Zugehörigkeit der Dörfer zu einer Herrschaft glich auf der Landkarte betrachtet eher einem Flickenteppich.

Im Ort fällt die geräumige Kirche auf, die 1841 anstelle der zu eng gewordenen baufälligen Vorgängerkirche eingeweiht wurde. Eine der Glocken wurde 1402 gegossen, die kleinste und zugleich älteste hat keine Inschrift und das Herstellungsjahr ist nicht bekannt.

Ortsdurchfahrt in Zwerenberg mit Blick auf die Kirche.
Ortsdurchfahrt Zwerenberg

Zwerenberg war ein großes Kirchenspiel, das sich vor über 500 Jahren von der Mutterkirche in Ebhausen löste, und aus welchem heraus später auch die Kirchengemeinde Neuweiler entstand. Hieraus und aus der Tatsache, dass derlei bei der Gemeindereform 1975 keine Berücksichtigung fand, lässt sich auch erklären, warum heute von Zwerenberg aus kirchlich fünf Orte in vier verschiedenen politischen Gemeinden betreut werden: Hornberg, Aichhalden, Gaugenwald, Martinsmoos und natürlich das Dorf am Sitz.


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Zwerenberg (PDF)