Gaugenwald
Das durch seine Sternenblumenblüte bekannte Waldhufendorf Gaugenwald liegt auf 633 Metern Höhe und hat 150 Einwohner auf einer Fläche von 354 Hektar. Mittelpunkt des Ortes sind die Kirche, das ehemalige Schulhaus und das Rathaus, um den sich die Gehöfte des Waldhufendorfes gruppieren, das kreis- oder sternenförmig in einmaliger Art angelegt ist. Ein weiterer Besuchermagnet ist die jedes Jahr am letzten Samstag im Juli stattfindende „Gaugenwalder Hocketse“ der Feuerwehrabteilung Gaugenwald.
Der Ortsteil Gaugenwald ist der einzige von Neuweiler, welcher einst zum Oberamt Nagold gehörte. Das Dorf kam 1696 zusammen mit der Ortschaft Garrweiler durch Kauf an Württemberg. Beide Orte fielen 1753 in einem Tausch an die staatlich reichsritterschaftlich "organisierten", in Berneck residierenden Herren von Gültlingen, die sie 1805 wiederum an Württemberg abtraten. Im Wappen mit einem gespaltenen Schild sind der mundartlich "Gauch" oder "Gaug" genannte Kuckuck und zwei Tannen Inhalt.
Eine historische Besonderheit ist, dass die über 300 Jahre alte Kirche im Eigentum der bürgerlichen Gemeinde steht. Dass dieses kleine Gotteshaus relativ jung ist, liegt daran, dass das Vorgängergebäude abgebrannt ist. Das Alter kennt man nicht genau, aber immerhin trägt die kleine Glocke die Jahreszahl 1600.
Das kleine Dorf war früher - wohl nicht zuletzt durch den Fleiß seiner Bevölkerung - so reich, dass es laut einem Bericht von 1862 "aus 204 Morgen Gemeindewaldungen etwa 100 Klafter jährlich schlagen und verkaufen konnte, wobei der Erlös teils zur Deckung des Gemeindeschadens verwendet, teils an die Bürger verteilt werden konnte, welche letzteren bei günstigen Erlösen schon gegen 1000 Gulden zukam". Dazu muss man wissen, dass derzeit ein Gulden ungefähr zwei Tagelöhnen entsprach und die Ortschaft so um die 175 Einwohner groß war.
Ortseingang Gaugenwald