Oberkollwangen

Wappen Oberkollwangen


Man schrieb das Jahr 496, als der Angelbach, der Oberkollwangen, dessen Erstnennung früher mit 1411, nach neueren Urkundenfunden in das 14. Jahrhundert datiert wird, in zwei Hälften teilt. 1411 ist jedenfalls das Jahr, in dem die Wehrkirche entstand, die anstelle oder unter Verwendung von Teilen einer alten Kapelle errichtet wurde und zu den ältesten Kirchenbauten der weiten Umgebung gerechnet wird.

Trutzig von außen, schlicht aber harmonisch von innen, stellt sich das alte Gemäuer dar. Ein kleines Kloster, das um 1400 in Richtung Bad Teinach im Angelbachtal lag und ein kleines Dorf namens Igelsloch, das vermutlich durch das Dahinraffen der Einwohner infolge der Pest vor einigen 100 Jahren "abgegangen" ist, waren besondere Siedlungen auf der Markung, die heute nicht mehr vorhanden sind.

Bis in die jüngste Zeit nachweisbar ist allerdings die erwähnte alte Grenze, welche die verfeindeten Stämme der Alemannen und Franken oder die Bistümer Speyer und Konstanz trennten; bis in die jüngste Zeit war und ist dies selbst innerhalb des Dorfes am Dialekt der Einwohner erkennbar. Dass Oberkollwangen "Grenzdorf" wurde, geht letztlich auf den römischen Kaiser Theoderich zurück. Als Frankenkönig Chlodwig 496 die Alemannen schlug und aus ihrem bis dahin angestammten Land vertrieb, wollte Theoderich keine für den geschlagenen Stamm vernichtenden Folgen und drohte mit seinem Eingreifen, wenn Sieger Chlodwig nicht eine verträgliche Lösung suche. Dies führte schließlich zu der fränkisch-alemannischen Grenze, welche allerdings den Ort erst später zerschnitt, weil er zu diesem Zeitpunkt noch nicht existierte.

Auf einer Bergspitze zwischen dem Angelbachtälchen und dem Kirchhaldentälchen, heißt es in der Oberamtsbeschreibung von 1860, "stand ein Gebäude, vermutlich eine Burg". Davon ist heute nichts mehr zu sehen, aber vielleicht handelt es sich um einen befestigten Bereich im Zusammenhang mit dem Kloster.

Groß wurde in dieser Waldgemeinde einst die Köhlerei geschrieben, und noch vor wenigen Jahren fand man die Kohleplatten, welche die Standorte der Kohlenmeiler verrieten, in denen Holz für die - wohl überwiegend Pforzheimer - Industrie zu Holzkohle verschwelt wurde.

Eine sogenannte "Teilhabersägemühle" war die Oberkollwangener Sägemühle, die rechts der Straße in Richtung Bad Teinach liegt und schon 1726 nachgewiesen ist. Das Anwesen erstreckt sich allerdings nur zu einem kleinen Teil auf der Markung Breitenberg und liegt überwiegend im Stadtteil Schmieh von Bad Teinach-Zavelstein.

Auch in diese Ortschaft locken nicht nur der Waldlehrpfad oder der Lehrbienenstand heute Tages- und Feriengäste, sondern alte Berichte halten fest, dass die "Durchlaucht Printzen Friedrich von Baaden" im Zusammenhang mit einer Badefahrt nach "Deinach" am Nachmittag des 2. September 1785 einen Ausritt nach Oberkollwangen unternahm.

Durch die Glasscheibe am Schaukasten kann man die Bienen beobachten. Die Königin ist mit einem roten Punkt markiert.
Schaukasten am Lehrbienenstand

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Oberkollwangen (PDF)